Fantastic Four. Für Freunde des Comics nicht unbekannt – bereits in den Sechzigern des vergangenen Jahrhunderts startete die Comicreihe “Die Fantastischen Vier”, 2005 erschien bereits der erste Fantastic Four, doch nun startet am 13. August 2015 die Neuverfilmung der geplanten Fantastic Four Reihe.

Ich schaue mir vor Kinobesuchen nie Trailer an, um mir nicht die Laune vermiesen zu lassen und den Film objektiv betrachten zu können. So ging ich vor zwei Wochen auch ohne Erwartung in die Vorführung der Pressevertreter Hamburgs. Ein Superheldenfilm kann entweder schiefgehen oder gut sein, eine Mitte ist fast nicht gegeben – entweder man kann ihn gucken, oder eben nicht. Spoiler: diesen kann und sollte man nicht gucken!

Was braucht so ein Superheldenfilm? Einen (oder mehrere) Helden, eine Handlung, einen Bösewicht.

Reed Richards (gespielt v. Miles Teller) ist schon seit er ein Kind ist ein Superhirn, aber nicht von vielen gemocht. Für seine Idee, einen Teleporter zu bauen, wird er schon als Kind ausgelacht, obwohl er in seiner Garage bereits einen funktionierenden stehen hat, nur sein auch später noch bester Freund Johnny (Michael B. Jordan) unterstützt ihn tatkräftig. Auf einer Schulveranstaltung kommt der Professor Franklin Storm (Reg Kathey) auf ihn zu und bietet ihm ein Stipendium an, um weiter am Teleporter zu arbeiten. Reed gelingt mit Hilfe von Sue (Kata Mara), Ben (Jamie Bell), und Victor (Toby Kebbell) der Durchbruch und der Teleporter in eine andere Dimension, in welcher Ummengen an Energien schlummern, mit welcher man die Erde komplett versorgen könnte, ist nutzbar. Die Jungs Reed, Ben, Victor und Johnny wollen nicht, dass die Nasa den ersten Sprung übernimmt, weshalb sie selber – unerlaubt – den Sprung wagen. Victor fällt in ein Feld voller Energie, bleibt tot zurück und löst eine unglaubliche Energieexplosion aus – die anderen drei schaffen es gerade noch mit dem Shuttle zu fliehen da Sara aus der Kommandozentrale den Teleporter aktiviert. Alle vier werden von der Energiewelle, die wieder mit in die Dimension der Erde geschleudert wurde getroffen und erhalten Superkräfte. Nach mehreren Monaten betreten Nasa Astronauten die Zone erneut und findet Victor wieder und bringen ihn zurück auf die Erde, wo er als mächtiger Eisenmensch ein schwarzes Loch öffnet und die Welt zerstören will.

Ja, gut, die Handlung hört sich ja nicht einmal so schlecht an, allerdings das auch nur auf dem Papier – Fantastic Four geht 100 Minuten und langweilt nicht nur mit seinen schauspielerischen Leistungen – welche grottig sind. Nein, der komplette Film wirkt wie die Vorstellung der Protagonisten, über 70 Minuten geht es einzig und allein darum, woher sie kommen, was sie tun und wieso sie es tun. Eine Exposition in einem Film dauert sonst für gewöhnlich 5 bis 20 Minuten, in welchen Schauspieler, Handlung und anderes vorgestellt werden. Regisseur John Trank hat allerdings aus dem Spaß ganze 70, wenn nicht sogar 80 Minuten gemacht. Was bringt mir ein Action-Film, in dem es genau EINE Actionhaltige Szene gibt, in welcher der Bösewicht aus Eisen (der einfach nur schlecht und ungefährlich aussieht) bekämpft wird? Die Helden scheitern in dem Kampf einmal, rappeln sich noch einmal auf und besiegen den Bösewicht geradezu im Schlaf und die Welt ist gerettet. Wäre nicht schlimm gewesen, wenn dies nicht wenigstens die einzige interessante Szene im Film hätte sein können!

Fantastic Four ist der Start einer Filmreihe welche 2017 bereits seinen zweiten Teil im Kino haben wird – das merkt man auch. Der erste Teil dieser Reihe enthält nichts anderes als eine Vorgeschichte zum Hauptteil des Filmes und hätte so anstatt 100 Minuten auch gut und gerne einfach nur 20 Minuten lang sein können. Die Schauspieler sind schlecht, die Orte langweilig, die Handlung lässt einen mehr als einmal gähnen, der Böse Charakter des Filmes wirkt wie Barbie und zum Ende sei nur zu sagen: ich habe in dieser Kritik schon viel vorweg genommen, das schadet euch aber nicht, denn wenn ihr Fantastic Four sehen wollt, dann seht euch den von 2005 an.

Nicht den.